11.2.06

Legohammed

Wussten Sie, dass die wohl bereits jetzt als legendär zu bezeichnenden Jyllands Posten-Karikaturen vom September vergangenen Jahres auszugsweise schon im letzten Oktober in einer ägyptischen Zeitung erschienen waren? Ich auch nicht. Scheint etwas länger gedauert zu haben, bis der brandschatzende Mob organisiert war.

Der Vergleich mit dem Tempelberg-Besuch des israelischen Ministerpräsienten Sharon liegt in diesem Zusammenhang auf der Hand: Auch die Intifada war selbstverständlich kein „spontaner Aufstand“, der infolge einer angeblich gezielten „israelischen Provokation“, die keine war, entstand. Für das Abfackeln dänischer diplomatischer Vertretungen gilt das Gleiche: Dass fast ein halbes Jahr (!) nach Veröffentlichung der Cartoons in einer dänischen Provinzzeitung (!) sich die islamische Meute – scheinbar plötzlich – marodierend (und mit dem Segen ihrer jeweiligen Regimes) erhebt, ist erklärungsbedürftig: Natürlich war diese Eruption geplant, und das gewährt in der Tat finsterste Einblicke in die Verfasstheit dieser Gesellschaften.

Nun ist der Boykott Dänemarks in der islamischen Welt der Brüller schlechthin – und da gilt es doch, gegenzuhalten. Buy Danish? Wenn es Leute gibt, die das mit Vehemenz verneinen, stehen sie auf der anderen Seite der Barrikade. So einfach ist das. Es ist ja schon ein völliges Unding, dass sich Repräsentanten des dänischen Staates für das Wirken einer privat betriebenen Lokalzeitung entschuldigen.

Wo fangen wir also an? Vielleicht bei der dänischen Spielzeugfirma Lego. Ist doch außerdem eine nette Kindheitserinnerung. Aber dürfen wir das wirklich? Das fragt sich auch der ägyptische Blog Rantings of a Sandmonkey (Bild oben):
„No, seriously, what if they went to production with something like that? Can we claim they are being racist or prejudiced against muslims then? And more importantly, would it be wrong of me to buy one?“
No, it wouldn't. Und als kleine Dreingabe gibt's dann noch den Legohammed.

Hattips: Jonny und Krethi & Plethi