14.2.06

Moonstruck

In letzter Zeit war es etwas still geworden um einen der führenden deutschen Verschwörungstheoretiker, Gerhard Wisnewski. Es war ja auch zu deprimierend für ihn – erst sah er Gespenster, dann am 11. September 2001 die CIA höchstselbst am Werk, und schließlich warf ihn auch noch der WDR raus. Da muss man erst mal an die frische Luft, durchpusten, sich inspirieren lassen von den unendlichen Weiten des Weltraums.

Und wie so nächtens sein Blick das Planetensystem streifte und am Vollmond hängen blieb, nahte die rettende Idee: Wenn 9/11 wahlweise nie stattgefunden hatte oder eine Inszenierung amerikanischer Geheimdienste war – konnte man dann nicht auch davon ausgehen, dass die vermeintliche Mondlandung 1969 in Wahrheit ein Fake gewesen ist? Der Mann im Mond – eine amerikanische Leiche? Falls ja: cui bono?

Ab an den Schreibtisch also, unbequeme Fragen stellen. Und ein Buch daraus machen, Lügen im Weltraum – Von der Mondlandung zur Weltherrschaft, bei der Verlagsgruppe Droemer Knaur. Die war ganz begeistert von Wisnewskis Idee und teilt nun mit, was sich hinter der Mission von Apollo 11 „wirklich verbirgt“:
„Die totale Bewaffnung des Weltraums und das amerikanische Streben nach Allmacht im Weltall und auf der Erde.“
Wisnewski is back! Und wäre es nicht an ihm, seine Wiedergeburt mit den Worten des Astronauten Neil Armstrong – „Ein kleiner Schritt für mich, aber ein großer Schritt für die Menschheit!“– zu feiern? Tobias Kaufmann hingegen weist auf einen ganz anderen Vorteil des Werkes hin:
„Dieses Buch [...] sorgt bei mir für große Erleichterung. Denn wenn heute noch solche Bücher in einem großen Verlag erscheinen können, dann kann die weltweite Verschwörung der Neo-Cons gegen die freie Welt ja noch nicht weit gekommen sein. Puh, Glück gehabt!“