Solidarität ist eine Waffel!
Wen hasst man als guter Moslem noch mehr als Dänen? Richtig: Amerikaner und vor allem Juden, pardon: Zionisten. Die Unterstützung der USA und Israels sollte also für jeden auch nur einigermaßen demokratisch denkenden Menschen eine Selbstverständlichkeit sein. Das gilt natürlich auch für den Bereich des Sports, in dem der Boykott des jüdischen Staates vor allem seitens arabischer Länder obligatorisch ist, wann immer ein entsprechender Wettkampf ansteht. Im Fußball führte das dazu, dass Israel seine Qualifikationsspiele für die Weltmeisterschaften lange Zeit mal in der Asien-, mal in der Ozeanien- und mal in der Europagruppe bestreiten musste und 1958 eigentlich kampflos an der WM in Schweden hätte teilnehmen dürfen – nachdem die Türkei, Indonesien und der Sudan sich geweigert hatten, zu ihren Spielen gegen Israel anzutreten –, bevor der Weltfußballverband FIFA kraft souveräner Willkür zwei Entscheidungsspiele gegen Wales anberaumte, die Israel beide verlor.
Der fußballerischen Odyssee dieses Landes wurde vor 12 Jahren mit der endgültigen Aufnahme in den europäischen Fußballverband UEFA ein (hoffentlich nicht bloß vorläufiges) Ende bereitet. In der Qualifikation für das diesjährige Weltturnier in Deutschland scheiterte Israel unglücklich und ungeschlagen und hält sich nun bis zum Beginn der Ausscheidungsspiele für die Europameisterschaft 2008 mit so genannten Freundschaftsspielen in Form. Und wie es der Zufall respektive der schon länger vereinbarte Terminplan will, ist der nächste Gegner – am 1. März dieses Jahres in Tel Aviv – ausgerechnet das derzeit ebenfalls vom islamistischen Mob gebeutelte Dänemark. Eine gute Gelegenheit eigentlich, gegenseitige Solidarität zu zeigen – doch es ist derzeit ungewiss, ob das Match tatsächlich stattfinden wird.
Denn der dänische Fußballverband DBU erwägt angesichts der Randale von Propheten-Hooligans eine Absage des Kicks und verweist dabei auf eine mögliche Empfehlung der dänischen Regierung: „Sollten der Geheimdienst oder das Außenministerium von einer Reise abraten, werden wir nicht nach Israel fahren“, kündigte DBU-Sprecher Lars Berendt in vorauseilendem Gehorsam an. Auch einige dänische Nationalspieler möchten lieber zu Hause bleiben: „Wenn durch das Spiel noch mehr Öl ins Feuer gegossen wird, sollten wir es absagen“, sagte Torhüter Thomas Sørensen der Zeitung Politiken Daily. Mitspieler Martin Jørgensen sekundierte: „Es gibt wichtigere Dinge im Leben als ein Freundschaftsspiel“.
„Öl ins Feuer“, „wichtigere Dinge“ – man könnte solche Statements getrost als gewohnt minderwertige Produkte der nicht nur von Fußballspielern häufig beanspruchten Phrasendreschmaschine abtun, wären sie nicht völlig falsche Zeichen im Umgang mit einem aggressiv-expansionistischen Islam. Israel demonstrativ die Hand zu reichen und daher unbeirrt das Match in Tel Aviv auszutragen – das wäre das einzig richtige Signal. Zu allem Überfluss bekommt auch noch Arla Foods, Sponsor der DBU, kalte Füße. Das Unternehmen – laut Spiegel „größer dänischer Exporteur in den Mittleren Osten“ – will für den Fall, dass das Freundschaftsspiel doch noch über die Bühne geht, nicht mit seinem Logo auf den Textilien der dänischen Auswahlspieler vertreten sein – der Konzern wird in mehreren arabischen Ländern boykottiert, seit die Prophetenbildchen der Jyllands Posten einen, sagen wir, größeren Bekanntheitsgrad erreicht haben. Zeit also für ein paar Appelle.
Liebe dänische Regierung! Nix mit Reisewarnung an den Fußballverband. Klar?
Liebe DBU! Fahrt nach Israel und spielt dort. Entrollt gemeinsam mit den israelischen Spielern ein Transparent, auf dem „Stoppt den islamistischen Wahn!“ steht oder lustige Karikaturen abgebildet sind. Verteilt ein dänisch-israelisches Corporate Logo an die Zuschauer und trennt euch 4:4 unentschieden.
Liebe Konzernleitung von Arla Foods! Uns schmecken eure Produkte prima, sogar der BUKO-Frischkäse. Es gibt jede Menge coole Blogger, die Buy Danish! fordern, und wir weiten unsere Kampagne gerne noch aus, um eure Umsatzeinbußen zu kompensieren. Solidarität ist eine Waffel!