Alles nur Taktik!

„Kurz nachdem seine Äußerungen zu Israel weltweite Empörung ausgelöst hatten, begab sich Irans Präsident im Oktober 2006 in Teherans jüdische Gemeinde und ließ eine größere Summe zur Unterstützung des jüdischen Krankenhauses in Teheran überweisen.“Im Grunde genommen ist der gute Mahmud wahrscheinlich sogar ein richtig großer Israel-Fan und taktiert bloß ein bisschen herum, notgedrungen sozusagen:
„Für die radikalen Kräfte, denen Ahmadinedjad angehört, sind die Drohungen an Israel ein Mittel, von innenpolitischen Schwierigkeiten abzulenken und sich international als Kämpfer für die palästinensische Sache darzustellen.“Die Holocaustleugnerkonferenz in Teheran, die antisemitischen Tiraden vor der UN-Vollversammlung, die wiederholten Vernichtungsdrohungen gegenüber Israel etc. pp. – alles also, folgt man Amirpur, gar nicht ernst gemeint, sondern lediglich ein wenig Getöse, um den eigenen Laden zusammenzuhalten und den Nachbarn gegenüber einen auf dicke Hose zu machen. Absolut einleuchtend. (Bei Onkel Adi war das ja nicht anders: Der hatte die Juden eigentlich auch sehr lieb und ließ sie nur deshalb umbringen, weil er davon ablenken wollte, dass er Vegetarier war und als Künstler eine Niete.) Oder ist es nicht vielleicht doch umgekehrt? Also etwa so: Für die radikalen Kräfte, denen Ahmadinedjad angehört, war die Zahlung an das jüdische Krankenhaus ein Mittel, von außenpolitischen Schwierigkeiten abzulenken und sich international als Kämpfer für die jüdische Sache darzustellen. Man weiß es nicht, man steckt nicht drin. Aber warum nicht optimistisch sein?
Wenn es für Mahmud Ahmadinedjad übrigens irgendwann mal eng werden sollte, möge man ihm politisches Asyl in Deutschland anbieten. Zur Not ist bei den Amirpurs im Gartenhäuschen sicher noch Platz. Dann könnte er bei den nächsten antisemitischen Demos vorneweg marschieren, von dort aus von den innenpolitischen Schwierigkeiten im Iran ablenken und sich als Kämpfer für die palästinensische Sache darstellen, obwohl er im Grunde seines Herzens am liebsten für den jüdischen Staat Partei ergreifen würde. Bei den „Israelkritikern“ hierzulande ist das ja bekanntlich genauso.
Herzlichen Dank an Mona Rieboldt für wertvolle Hinweise.