Grünes Musterland

Daher wehrt sich Trittin auch vehement dagegen, die Hizbollah als Terrororganisation zu behandeln, wie die Vereinigten Staaten es tun: „Die Bekämpfung terroristischer Gewalt wird nur gelingen auf der Basis von Rechtsstaatlichkeit und multilateraler Kooperation. Insofern glaube ich, dass man in Europa auf Ratschläge aus den USA, wie man mit Terrorismus umzugehen hat, ziemlich harthörig geworden ist.“ Letzteres lässt sich kaum bestreiten – und wie gedeihlich eine „multilaterale Kooperation“ ist, zeigt ja nicht zuletzt die enge Zusammenarbeit des iranischen Mullah-Regimes und Syriens mit den (N)GOs der Vernichtung auf der „Basis von Rechtsstaatlichkeit“. Aber der Ex-KBler weiß noch viel mehr über das zarte Pflänzchen Demokratie: „Man darf Hamas und Hizbollah nicht gleichsetzen: Die Hizbollah ist vor allem eine libanesische Kraft, die in ihrer Entwicklung von einer Miliz zu einer politischen Bewegung heute viel weiter ist als die Hamas, bei der es gerade mit dem Gaza-Putsch einen schweren Rückschlag gab.“ Ein bisschen ist es also wie früher bei den deutschen Grünen: Es gibt halt Realos und Fundis, aber das legt sich mit der Zeit. Immerhin haben die Islamisten das mit der Trennung von Amt und Mandat schon hinter sich.
Und wenn schließlich im Libanon das Dosenpfand eingeführt wird, die erste windkraftbetriebene, also kyotokompatible Falafelfriteuse an den Start geht und die Hizbollah künftig nur noch mit recycelbaren Katjuscha-Raketen auf Israel schießt, dann hat der Nahe Osten endlich sein grünes Musterland. Nur das mit den Frauenrechten ist so eine Sache. Aber ein gebatikter Schleier tut es fürs Erste vielleicht auch.
Hattip: Niko Klaric